St. Pirminius Hornbach

Nach der Auflösung des Klosters im 16. Jhdt. wurde erst 1681 wieder eine kath. Pfarrei in Hornbach zugelassen. Für Gottesdienste stand nur das heutige Rathaus als Provisorium zur Verfügung, gleichzeitig von der prot. Kirchengemeinde bis zum Bau einer neuen evangelischen Kirche (1786) genutzt. Gegen Ende des 19. Jhdt. wurde auch der Bau einer neuen kath. Kirche ins Auge gefasst. Baubeginn war dann 1926, Grundsteinlegung 1927, Fertigstellung 1930 und Einweihung am 3. August 1930. Architekt war Prof. A. Boßlet. Entscheidend für den Standort auf dem Berg über der Stadt war der Wunsch, Hornbach zu einem Wallfahrtsort zu Ehren des Hl. Pirminius werden zu lassen.

Kurzer Abriss der Geschichte der Pfarrei

742 Gründung des Klosters durch St. Pirminius
753 Tod von St. Pirminius
1000 Errichtung des Fabianstiftes durch das Kloster als Kirche für die Pfarrei
1558 Aufhebung des Klosters und der Pfarrei durch die Reformation
1681 Neuzulassung einer kath. Pfarrei und Umwandlung der damaligen prot. Kirche (heute Rathaus) in Simultankirche
1786 Einweihung der neuerbauten prot. Kirche (heutige Evangelische Klosterkirche)
1786 bis 1930 alleinige Nutzung der Simultankirche durch Katholiken
ab 1930 eigene kath. Kirche St. Pirminius.

Kloster Hornbach

Vermutlich gehörte Pirminius den iro-schottischen Missionsmönchen an und wurde, von Spanien kommend, 724 von Karl Martell in das Gebiet der heutigen Schweiz gesandt. Auf der Bodensee-Insel Reichenau gründete er bald das Kloster Mittelzell. Weitere Klostergründungen bzw. -reformierungen in Murbach, Neuweiler, Gengenbach, Schwarzach, Schuttern und Mauersmünster sind mit seinem Namen verbunden. Sein letztes Kloster gründete er 742 in Hornbach, wo er dann 753 starb. Er wurde vor dem Hochaltar beigesetzt und schon bald darauf als Heiliger verehrt.

Als im Laufe der Reformation 1558 das Kloster aufgelöst wurde und die Besitztümer in protestantisches Eigentum übergingen, wurde sein Leichnam zunächst nach Speyer und 1575 nach Innsbruck verbracht, wo er heute in einem Reliquiar der Jesuitenkirche ruht. Nach dem Zerfall der Klosterkirche und weiterer Gebäude im Lauf der folgenden Jahrhunderte wurden 1784 die evangelische Kirche und später ein Schulgebäude auf dem Klosterareal erbaut.

Bei Ausgrabungen ab 1953 wurden die Fundamente von Klosterkirche und Kreuzgang sowie das Grab freigelegt. Über diesem wurde 1955 eine Gedenkstätte errichtet. In den neunziger Jahren entstand dann das heutige Klosterhotel aus Schulhaus, Kreuzgangteilen und Refektorium.

Essenssegen im Pirminiusland:
Damit uns Speis und Trank gedeih
St. Pirmins Hand sie benedei.

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